Kürzlich hat das Heilige Jahr der Barmherzigkeit begonnen. In Vorarlberg waren heuer Bettler und auch die Armut im Land wichtige Themen. Welche Bedeutung hat Barmherzigkeit in der heutigen Zeit?
Elbs: Ich denke, dass Barmherzigkeit ein großes Thema ist. Papst Franziskus hat gesagt, es ist entscheidend, dass wir nicht nur über die Armen reden, sondern sie berühren – mit ihnen in Kontakt kommen. Wenn ich etwa an das Betteln denke, dann will man das aus dem Blickfeld haben. Allerdings ist Betteln ein Menschenrecht. Es muss erlaubt sein, um eine milde Gabe zu bitten. Andererseits ist es auch wichtig, dass jeder selber entscheiden darf, ob er etwas geben will.
Sehen Sie eine Bewusstseinsveränderung? Wird Armut in Vorarlberg eher wahrgenommen als noch vor zehn Jahren?
Els: Darum werden wir gar nicht herumkommen. Denn Armut wird sich immer mehr zeigen. Zum einen, weil die Schere zwischen den ganz Reichen und der Mittelschicht immer weiter auseinandergeht. Zum anderen kommen natürlich die Flüchtlingsströme hinzu sowie die Armutsreisenden.