Gedanken zum Sonntag, 26. Februar 2017, von Bischof Benno Elbs
Diese alte Volksweisheit ist heute wissenschaftlich erforscht. Lachen stärkt das Herz-Kreislauf-System und die Abwehrkräfte, es fördert die Durchblutung, wirkt stressreduzierend, vertreibt Sorgen und Traurigkeit, beugt Depressionen und Burnout vor. Diese wirkungsvolle und kostengünstige Therapie können wir von den Kindern lernen. Sie lachen durchschnittlich 400 Mal am Tag – und damit 20 Mal mehr als Erwachsene.
Lachen, Humor und Freude führen in eine Haltung der Gelassenheit, die uns auch das Evangelium dieses Sonntags ans Herz legt: „Macht euch keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.“ Leichtigkeit, Gelassenheit und Freude klingen auch aus den Worten des Predigers im Alten Testament, wenn er feststellt: „Es gibt eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz“ (vgl. Kohelet 3,4). Und er ruft auf, sich am Leben zu freuen: „Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel“ (Kohelet 9,7). Nicht nur Unterhaltungskünstler, Kabarettisten, Lachtherapeuten oder CliniClowns leben diese Weisheit. Alltägliche Scherze und humorvolle Anekdoten lassen uns schmunzeln und laden ein, die Welt und menschliche Schwächen einmal von einer anderen, höheren Warte aus zu betrachten. Das tut gut.
Ich wünsche uns die Gelassenheit, die auch im bekannten Gebet um Humor des heiligen Thomas Morus durchklingt: „Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen. Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten... Schenke mir eine Seele, der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt, und kein Seufzen und Klagen, und lass nicht zu, dass ich mir zu viele Sorgen mache, um dieses sich breitmachende Etwas, das sich ich nennt. Herr, schenke mir Sinn für Humor.“
Bischof Benno Elbs