Mit Franz Tschann, dem Sohn eines Bludenzer Eisenbahners, wurde wieder ein Vorarlberger zum Leiter des Kirchengebiets ernannt.
* 3. Oktober 1872
† 10. Oktober 1956
Er wurde am 29. Juni 1897 in Brixen zum Priester geweiht. 1901 berief ihn Weihbischof Zobl als Generalvikariatssekretär nach Feldkirch. Daneben war Tschann in Feldkirch auch in verschiedenen anderen Bereichen seelsorglich tätig. Ab 1921 war er dann als Provikar für den Vorarlberger Teil der Apostolischen Administratur für den Großteil der Feldkircher Amtsgeschäfte zuständig.
Am 18. Oktober 1936 wurde er zum Weihbischof geweiht. Als das kirchenfeindliche NS-Regime gegen den Religionsunterricht an den Schulen vorzugehen begann und zudem die religiöse Jugendbetreuung verbieten wollte, gelang es Bischof Tschann, dem Klerus diesen wichtigen Seelsorgebereich wenigsten zum Teil zu erhalten. Auch die Profanierung der Abteikirche Mehrerau, die der Feldkircher Weihbischof kurz entschlossen zur Pfarrkirche erklärte, wusste er zu verhindern.
Am 22. April 1940 wurden die bischöflichen Amtsräume und Wohnung von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Weihbischof Tschann übersiedelte wieder in seine ehemalige Priesterwohnung in der Herrengasse 6. Die Kanzlei konnte er in die Villa Gassner am Hirschgraben 2 verlegen, die damals noch vom Industriellensohn und Privatgeistlichen Dr. Julius Gassner bewohnt wurde.
Weihbischof Tschann war bei der Bevölkerung ungemein beliebt. Auch als er schon krank und gebrechlich war, hatte er für jeden ein gutes Wort, wenn er durch die Straßen ging. Aus Alters- und Gesundheitsgründen trat er mit Beginn des Jahres 1955 in den Ruhestand.