Für 21 Jahre in politisch sehr bewegten Zeiten war Sigismund Waitz Weihbischof und Generalvikar in Feldkirch.
* 29. Mai 1864
† 30. Oktober 1941
Geboren in Brixen, wurde er 1886 zum Priester geweiht. 1913 wurde Waitz zum Weihbischof und Generalvikar für Vorarlberg ernannt. In der Zeit des Ersten Weltkriegs setzte er sich sehr für die Linderung der Not ein, organisierte Fürsorgeaktionen „Kinder aufs Land“ und setzte sich für die Freilassung von Kriegsgefangenen ein. Am 5. Juni 1917 konnte er in Feldkirch Kaiserin Zita und Kaiser Karl, dem er schon 1904/05 in Wien Religionsunterricht erteilt hatte, persönlich begrüßen.
Im Mai 1918, nach dem Tod des Brixner Fürstbischofs Franz Egger, erhielt Bischof Waitz weitgehende Vollmachten. Von 1921 bis 1925 unterstand er als provisorischer Administrator des österreichischen Diözesanteils weiterhin dem Bischof von Brixen. Am 12. Dezember 1925 erfolgte dann seine Ernennung zum Apostolischen Administrator von Innsbruck-Feldkirch mit allen Rechten eines residierenden Bischofs.
Waitz gilt als Hauptverfasser des Sozialhirtenbriefes der österreichischen Bischöfe von 1925. Auch am österreichischen Konkordat von 1934 arbeitete Waitz, der im Ständestaat eine wichtige Rolle spielte, entscheidend mit.
Vor allem aber war Bischof Sigismund Seelsorger. Zur Förderung des Priesternachwuchses wurden das Knabenkonvikt Paulinum in Schwaz und das Studentenkonvikt in Feldkirch eingerichtet. Er initiierte „Religiöse Wochen“, gab Exerzitien, unterstützte die „Aktion Kindergroschen“ und führte in Vorarlberg die „Katholische Aktion“ ein.
Im Dezember 1934 wurde Waitz zu Fürsterzbischof von Salzburg ernannt. Als Erzbischof von Salzburg widmete sich Waitz den Fragen des sozialen Elends und der hohen Arbeitslosigkeit. Gegenüber dem aufkommenden Nationalsozialismus nahm er eine ablehnende Haltung ein und blieb auch während der Herrschaft des Nationalsozialismus in Österreich betont distanziert.